Pricing-Strategien in Zeiten hoher Inflation

Die anhaltende Inflation stellt viele Branchen vor große Pricing-Herausforderungen, und die Hotellerie ist dabei keine Ausnahme. Insbesondere Ferienhotels in Österreich sehen sich mit steigenden Betriebskosten, schwankender Nachfrage und preissensiblen Kunden konfrontiert.


 

Die Bedeutung der Preisuntergrenze

Bevor wir uns den spezifischen Strategien widmen, ist es unerlässlich, die eigene Preisuntergrenze zu kennen. Diese stellt den Mindestpreis dar, zu dem ein Zimmer angeboten werden kann, ohne Verluste zu erleiden. Dabei sollten alle variablen und fixen Kosten berücksichtigt werden. Die Kenntnis dieser Untergrenze ermöglicht es, fundierte Preisentscheidungen zu treffen und sicherzustellen, dass auch in Zeiten hoher Inflation die Rentabilität erhalten bleibt.

Chancen und Herausforderungen

Herausforderungen:

  1. Kostenkontrolle: Steigende Energiepreise und Lieferkettenprobleme führen zu höheren Betriebskosten. Eine strikte Kostenkontrolle und Effizienzsteigerungen sind daher unerlässlich.
  2. Preiswahrnehmung der Gäste: In Zeiten hoher Inflation sind Gäste preissensibler. Es gilt, ein Gleichgewicht zwischen wettbewerbsfähigen Preisen und dem Erhalt der Rentabilität zu finden.
  3. Nachfrageprognosen: Die unvorhersehbare Marktlage erschwert genaue Nachfrageprognosen. Hier ist ein flexibles Revenue Management System, das auf Echtzeitdaten basiert, von großem Vorteil.

Chancen:

  1. Flexibilität und Dynamik: Die volatile Marktsituation bietet die Gelegenheit, (endlich womöglich schon lang angedachte) dynamische Preisstrategien anzuwenden. Ferienhotels können Preise somit (auch tagesaktuell) an die Nachfrage anpassen und optimale Belegungsraten erzielen.
  2. Wertschätzung durch Qualität: Durch den Fokus auf Qualität und einzigartige Erlebnisse können Ferienhotels eine höhere Zahlungsbereitschaft bei Gästen erzeugen. Investitionen in Service und Komfort zahlen sich aus, da Gäste bereit sind, für herausragende Erlebnisse mehr zu zahlen. Eine starke Positionierung ist in diesem Zusammenhang unerlässlich.
  3. Direktbuchungen fördern: Durch gezielte Marketingmaßnahmen können Direktbuchungen gesteigert werden. Dies reduziert die Abhängigkeit von OTAs und deren Provisionen, was sich positiv auf die Gewinnmargen auswirkt.

Handlungsempfehlungen im Pricing

  1. Dynamische Preisgestaltung: Revenue Management Systeme nutzen, um Preise in Echtzeit an die Nachfrage anzupassen. Zu berücksichtigen sind dabei auch saisonale Schwankungen und besondere Ereignisse.
  2. Kostenmanagement optimieren: Kostenstrukturen regelmäßig analysieren und Einsparpotenziale identifizieren. Energieeffizienzmaßnahmen und nachhaltige Praktiken können langfristig Kosten senken.
  3. Zusatzleistungen anbieten: Erweitere dein Angebot durch Zusatzleistungen, die einen Mehrwert für die Gäste schaffen und gleichzeitig zusätzliche Einnahmequellen generieren.
  4. Transparente Kommunikation: Informiere deine Gäste offen über Preisänderungen und die Gründe dafür. Transparenz schafft Vertrauen und Verständnis.
  5. Mitarbeiter schulen: Investiere in die Schulung deiner Mitarbeiter im Bereich Revenue Management und Gästeservice. Gut geschulte Mitarbeiter können besser auf Gästebedürfnisse eingehen und zur Steigerung der Kundenzufriedenheit beitragen.

Fazit zum Pricing in Zeiten der Inflation

Die derzeitige Inflationssituation stellt Ferienhotels vor erhebliche Herausforderungen, bietet jedoch auch Chancen für diejenigen, die flexibel und strategisch agieren. Die Kenntnis der eigenen Preisuntergrenze, die Implementierung dynamischer Preisstrategien und eine strikte Kostenkontrolle sind dabei wesentliche Erfolgsfaktoren. Durch kontinuierliche Anpassung und Optimierung können Ferienhotels auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten erfolgreich bestehen.

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