Die Generation Z (GenZ), geboren zwischen 1996 und 2010, ist dabei, die Reisebranche grundlegend zu verändern. Klassische, zweiwöchige Sommerurlaube verlieren an Bedeutung, während kürzere, häufigere und budgetfreundlichere Reisen immer populärer werden. Laut einer aktuellen Studie von Simon-Kucher & Partners zeigen sich spannende Tendenzen, die im Grunde die Ergebnisse des Prodinger-Trendreports „Next Generation Hotels“ bestätigen. Es zeigt sich, dass die GenZ neue Erwartungen an Technologie und Nachhaltigkeit stellt, die Hoteliers herausfordern und zugleich Chancen bieten.
Kürzere und häufigere Reisen
Die GenZ reduziert ihr Reisebudget um 14 % und reist dennoch bis zu 8,5-mal häufiger im Sommer als die Baby Boomer. Dabei sind die Reisen oft kürzer als eine Woche. Im Durchschnitt dauert eine Reise der GenZ nur 6,5 Tage, verglichen mit 9,5 Tagen bei den Baby Boomern.
Solo-Reisen im Aufwind
Solo-Reisen sind besonders beliebt. Ein Viertel der GenZ und Millennials unternimmt mindestens zwei Solo-Reisen pro Halbjahr. Digitale Angebote und Buchungsplattformen erleichtern es, an neuen Orten Anschluss zu finden.
Bedeutung von Treueprogrammen und Nachhaltigkeit
Treueprogramme spielen für GenZ eine wichtige Rolle: 24 % der jungen Reisenden lassen sich davon beeinflussen, verglichen mit nur 7 % der Baby Boomer. Auch Nachhaltigkeit ist der GenZ wichtiger als älteren Generationen. 23 % berücksichtigen Nachhaltigkeit bei ihrer Reiseplanung, was über dem Durchschnitt liegt.
Lokale und biologische Lebensmittelangebote sind bevorzugt, ebenso wie Hotels, die lokale Kultur und Community unterstützen. Die GenZ legt Wert auf Wiederverwertung und minimalen Plastikgebrauch, was bei der Auswahl der Unterkünfte eine große Rolle spielt.
Technologische Erwartungen und Online-Präsenz
GenZ erwartet nahtlose digitale Services von der Buchung bis zum Aufenthalt. Mobile Apps für Zimmersteuerung, Servicebestellungen und Informationen sind ein Muss. Schnelles und zuverlässiges WLan wird als Grundvoraussetzung angesehen. Digitale Interaktionen über Bots und virtuelle Assistenten sowie die Nutzung von Bewertungsplattformen als Entscheidungshilfe sind ebenfalls von großer Bedeutung. Hoteliers müssen sicherstellen, dass ihre digitale Präsenz und Interaktivität auf höchstem Niveau sind, um diese technikaffine Generation anzusprechen. Weitere Einblicke in die technologischen Erwartungen der GenZ sind in einer vor kurzem veröffentlichten smarthotelkey-Podcastfolge zu finden.
Fazit: Neue Reisetrends
Die Studie zeigt, dass die Reisebranche sich auf die neuen Bedürfnisse der GenZ einstellen muss. Flexible, spontane und budgetfreundliche Angebote sind gefragt, ebenso wie authentische Erlebnisse und nachhaltige Reiseoptionen. Diese Trends bieten auch neue Chancen für lokale Anbieter und innovative Treueprogramme. Um die GenZ anzuziehen, sollten Hoteliers maßgeschneiderte Erlebnisse und Pakete anbieten, die auf junge Reisende zugeschnitten sind, fortschrittliche Technologien für Self-Service und Kundenengagement implementieren und Partnerschaften mit lokalen Unternehmen und Kulturinitiativen eingehen.
- Weitere Details und Trends zur GenZ findest du in der Podcastfolge SHK 183: Wie will die GenZ verreisen?
*Über die Studie: Die repräsentative Simon-Kucher Travel-Trends-Studie 2024 wurde im April 2024 von Simon-Kucher in Zusammenarbeit mit dem unabhängigen Marktforschungsinstitut Cint durchgeführt. 982 Konsumenten in Deutschland wurden zu ihrem Reiseverhalten, Reisebudget und Reisetrends befragt.