Alpine Destination Report 2025

Die Zukunft des alpinen Tourismus – Insights aus dem Alpine Destination Report 2025

Der alpine Tourismus in Österreich bleibt ein bedeutender Wachstumstreiber für die regionale Wirtschaft. Mit dem aktuellen „Alpine Destination Report 2025“ erhalten Hoteliers, Investoren und touristische Entscheidungsträger einen umfassenden Überblick über die Leistung von 21 führenden alpinen Regionen. Der Report bietet eine umfassende Datenanalyse zu „Angebot & Nachfrage“, „Preisniveau“ sowie „Attraktivität“ und liefert wertvolle Einblicke für Hoteliers, Investoren und Entscheidungsträger. Im Zentrum stehen dabei nicht nur klassische Leistungsindikatoren wie Übernachtungszahlen und Bettenauslastung, sondern auch qualitative Kriterien wie das Angebot an Pistenkilometern, Schneesicherheit und Gästebewertungen. Die Methodik zielt darauf ab, die Regionen hinsichtlich ihrer Wettbewerbsfähigkeit und Investitionsattraktivität zu bewerten, um Tourismusverantwortlichen eine fundierte Grundlage für strategische Entscheidungen zu bieten.

In diesem Beitrag möchte ich die zentralen Erkenntnisse aus dem Alpine Destination Report aufzeigen und die besten Destinationen in den einzelnen Bewertungsbereichen vorstellen.

 

 

 

Methodik des Alpine Destination Reports 2025

Der Report basiert auf einem systematischen Benchmarking-Ansatz, der es ermöglicht, die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität alpiner Destinationen objektiv zu bewerten. Insgesamt wurden 21 Regionen in Österreich anhand von drei zentralen Bewertungskriterien analysiert.

Ein zentraler Aspekt ist dabei die Gewichtung der Kategorien:

  1. Angebot & Nachfrage (Gewichtung: 30 %)
  2. Preisniveau (Gewichtung: 30 %)
  3. Attraktivität (Gewichtung: 40 %)

Diese differenzierte Betrachtung erlaubt es, sowohl wirtschaftliche als auch qualitative Faktoren zu berücksichtigen, die für den nachhaltigen Erfolg einer Destination entscheidend sind.

Für jede dieser Kategorien wurden separate Subrankings erstellt. Die Gewichtung der Kategorien reflektiert ihre Bedeutung für die Gesamtperformance einer Destination. Die Analyse basiert auf aktuellen und historischen Daten zu Übernachtungen, Bettenauslastung, Preisstrukturen, Pistenangeboten und weiteren relevanten Faktoren. Ziel ist es, eine fundierte Basis für strategische Investitionsentscheidungen zu schaffen.

1. Angebot & Nachfrage – Die Bedeutung einer ausgewogenen Kapazitätsnutzung

Der Bereich „Angebot & Nachfrage“ bewertet die touristische Performance von Destinationen anhand folgender Faktoren:

  • Übernachtungen: Die Anzahl der Nächtigungen gibt Aufschluss über die Nachfrage.
  • Bettenauslastung: Diese misst, wie effektiv die vorhandenen Kapazitäten genutzt werden.
  • Nachfrageüberhang: Das Verhältnis von Nächtigungswachstum zu Bettenwachstum zeigt, ob eine Region ihre Kapazitäten effizient erweitert hat.
  • Saisonalität: Regionen mit einer ausgeglichenen Nachfrage über das Jahr hinweg gelten als stabiler und weniger anfällig für saisonale Schwankungen.

Gewichtung in dieser Kategorie:

  • Nächtigungen: 30 %
  • Auslastungsgrad: 30 %
  • Nachfrageüberhang: 20 %
  • Saisonalität: 20 %

Top 3 Regionen in der Kategorie Angebot & Nachfrage:

  1. Schladming-Dachstein
  2. Seefeld
  3. Wilder Kaiser

Diese Destinationen überzeugen durch eine konstante Nachfrage sowohl im Sommer als auch im Winter. Besonders Schladming-Dachstein hat sich durch Maßnahmen zur Reduktion der Saisonalität einen Spitzenplatz gesichert, was die Region für touristische Investoren besonders interessant macht.

2. Preisniveau – Wirtschaftliche Stärke und Ausgabebereitschaft der Gäste

Die Kategorie „Preisniveau“ misst die wirtschaftliche Attraktivität der Destinationen anhand von Faktoren wie:

  • Umsatz pro Bett: Durchschnittlicher Erlös aus Beherbergungen.
  • Übernachtungspreise: Durchschnittliche Kosten pro Übernachtung in der Hoch- und Nebensaison.
  • Kreditkartentransaktionen: Analyse des durchschnittlichen Betrags pro Transaktion.
  • Skipasspreise: Kosten für Tageskarten als Indikator für die Preisakzeptanz der Gäste.
  • Durchschnittseinkommen und Immobilienpreise: Diese Werte spiegeln die regionale Kaufkraft wider.

Gewichtung in dieser Kategorie:

  • Umsatz pro Bett: 25 %
  • Übernachtungspreise: 20 %
  • Kreditkartentransaktionen: 20 %
  • Skipasspreise: 10 %
  • Durchschnittseinkommen: 10 %
  • Immobilienpreise: 15 %

Top 3 Regionen in der Kategorie Preisniveau:

  1. Lech Zürs / Warth-Schröcken
  2. Kitzbühel
  3. St. Anton am Arlberg

Diese Regionen profitieren von einer wohlhabenden Klientel, die bereit ist, höhere Preise zu zahlen. Dies ermöglicht nicht nur höhere Einnahmen pro Bett, sondern fördert auch Investitionen in exklusive Unterkünfte und Dienstleistungen.

3. Attraktivität – Faktoren für den langfristigen Erfolg einer Destination

Der Bereich „Attraktivität“ bewertet, wie gut eine Destination Gäste anzieht und bindet, basierend auf Faktoren wie:

  • Höhenlage der Skigebiete: Schneesicherheit und längere Saisondauer.
  • Anzahl der Pistenkilometer: Ein umfangreiches Pistenangebot steigert die Attraktivität für Wintersportler.
  • Bewertungen auf Online-Portalen: Positive Gästebewertungen beeinflussen die Nachfrage stark.
  • Betriebstage der Skigebiete: Je mehr Betriebstage, desto stabiler sind die Einnahmen.
  • Tourismusintensität: Nächtigungen pro Einwohner, die Aufschluss über die Belastung der lokalen Bevölkerung geben.

Gewichtung in dieser Kategorie:

  • Höhenlage: 30 %
  • Pistenkilometer: 20 %
  • Gästebewertungen: 20 %
  • Betriebstage: 20 %
  • Tourismusintensität: 10 %

Top 3 Regionen in der Kategorie Attraktivität:

  1. Ötztal
  2. Pitztal
  3. St. Anton am Arlberg

Die Regionen an der Spitze dieser Kategorie zeichnen sich durch schneesichere, hochgelegene Skigebiete aus, die eine lange Saison und erstklassige Wintersportmöglichkeiten bieten. Diese Attraktivitätsfaktoren sind entscheidend für die langfristige Stabilität der Nachfrage.

4. Gesamt-Ranking – Die besten Destinationen im Überblick

Basierend auf den Subrankings und den jeweiligen Gewichtungen ergibt sich ein Gesamtranking für den Alpine Destination Report, das die Leistungsfähigkeit der Destinationen in allen Kategorien widerspiegelt.

Gewichtung für das Gesamtranking:

  • Angebot & Nachfrage: 30 %
  • Preisniveau: 30 %
  • Attraktivität: 40 %

Top 5 Destinationen im Gesamtranking des Alpine Destination Reports:

  1. Ötztal
  2. Serfaus-Fiss-Ladis
  3. Lech Zürs / Warth-Schröcken
  4. Kitzbühel
  5. St. Anton am Arlberg

Diese Destinationen haben es geschafft, eine optimale Balance zwischen wirtschaftlicher Attraktivität und hoher Nachfrage zu finden. Sie bieten sowohl im Winter als auch im Sommer erstklassige Angebote und weisen eine hohe Gästezufriedenheit auf.

Gesamtranking - Alpine Destination Report 2025

Fazit: Strategische Chancen für die Zukunft

Der „Alpine Destination Report 2025“ verdeutlicht, dass gezielte Investitionen in die Infrastruktur und die Schaffung von Ganzjahresangeboten entscheidend sind, um die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Alpenregionen zu sichern. Hoteliers und Investoren sollten sich auf Maßnahmen konzentrieren, die eine Reduktion der Saisonalität ermöglichen, um eine ganzjährige Auslastung zu fördern.

Alpine Destination Report - Cover

Mit diesem Alpine Destination Report möchte die Prodinger Tourismusberatung den Blick auf die Stärken und Schwächen der österreichischen Alpenregionen schärfen und aufzeigen, wie durch gezielte Investitionen die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität dieser Destinationen weiter gesteigert werden können. Besonders die führenden Regionen wie Ötztal, Serfaus-Fiss-Ladis und Lech Zürs/Warth-Schröcken zeigen, wie eine strategische Ausrichtung auf Premium-Angebote, Nachhaltigkeit und digitale Innovationen zu langfristigem Erfolg führen kann.

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