Smarketing in der Hotellerie

Was ist Smarketing?

Auf den ersten Blick erscheint eine Zusammenarbeit von Sales und Marketing vielleicht fragwürdig, denn die Unterschiede zwischen beiden Bereichen sind nicht gerade klein. Zwar haben beide Kontakt zu Gästen, jedoch an unterschiedlichen Stellen, in verschiedenen Kontexten und mit unterschiedlichen Zielen.

 

 

 

Smarketing ist ein modernes Geschäftsmodell, das genau diese Unterschiede überwinden möchte. Der Begriff setzt sich aus den beiden englischen Wörtern „Sales“ und „Marketing“ zusammen. Ziel von Smarketing ist es, die Aktivitäten und Strategien dieser beiden Bereiche zu harmonisieren, um die Effektivität der Gästeansprache zu erhöhen und letztlich den Umsatz zu steigern. Durch eine enge Zusammenarbeit und ein gemeinsames Verständnis der Ziele können Unternehmen effizienter arbeiten und bessere Geschäftsergebnisse erzielen.

Was sind die Hauptaspekte von Smarketing?

  1. Gemeinsame Ziele und KPIs: Vertriebs- und Marketingteams arbeiten auf dieselben Ziele hin, wie z.B. Umsatzwachstum, Lead-Generierung und Gästebindung. Beide Teams teilen und verfolgen gemeinsame Leistungskennzahlen (Key Performance Indicators, KPIs).
  2. Integrierte Prozesse: Die Prozesse für Lead-Generierung, Pflege und Qualifizierung von Leads und Gästegenerierung sind eng aufeinander abgestimmt. Marketing liefert qualifizierte Leads an den Vertrieb, und der Vertrieb gibt Feedback zur Qualität der Leads und der Effizienz der Marketingkampagnen.
  3. Gemeinsame Kommunikation und Meetings: Regelmäßige Meetings und eine offene Kommunikation zwischen den Teams sind entscheidend, um sicherzustellen, dass alle auf dem gleichen Stand sind und an den gleichen Zielen arbeiten. Dies kann durch wöchentliche Meetings, gemeinsame Plattformen und Kommunikationskanäle unterstützt werden.
  4. Technologie und Tools: Der Einsatz von Technologien wie CRM-Systemen (Customer Relationship Management) und Marketing-Automatisierungstools hilft dabei, die Aktivitäten der beiden Teams zu synchronisieren und die Effektivität der Zusammenarbeit zu steigern.
  5. Gemeinsame Verantwortlichkeit: Beide Teams sind gemeinsam für den Erfolg verantwortlich, was eine Kultur der Zusammenarbeit und des gegenseitigen Verständnisses fördert.

Vor- und Nachteile von Smarketing?

Vorteile:

  • Verbesserte Effizienz: Durch die enge Zusammenarbeit und Abstimmung der Teams können Marketing- und Vertriebsprozesse optimiert werden.
  • Höhere Lead-Qualität: Marketing kann gezielter Leads generieren, die besser zum Verkaufsprozess passen, was die Abschlussraten erhöht.
  • Bessere Gästebindung: Ein einheitliches Gästeerlebnis und eine konsistente Kommunikation führen zu zufriedeneren Gästen.
  • Erhöhte Transparenz: Gemeinsame Ziele und KPIs schaffen Klarheit und fördern eine offene Kommunikation.

Nachteile:

  • Implementierungsaufwand: Die Integration von Smarketing erfordert Zeit, Ressourcen und eine Änderung der Unternehmenskultur.
  • Interne Konflikte: Unterschiede in den Arbeitsweisen und Prioritäten der Teams können zu Spannungen führen.
  • Abhängigkeit von Technologie: Der Erfolg von Smarketing hängt stark von der effektiven Nutzung von Technologie und Tools ab.

Integration von Smarketing in den Unternehmensalltag

Die Integration von Smarketing erfordert eine strategische Herangehensweise:

1. Aktives Teambuilding und gemeinsames Ziel: Die Mitarbeitenden der Marketing- und Salesabteilungen sollten einander kennenlernen und Einblicke in die Aufgaben und Herausforderungen des jeweils anderen Teams erhalten. Teambuilding-Tage können helfen, gegenseitiges Vertrauen und eine Routine aufzubauen. Ein gemeinsames Ziel, an dem sich beide Teams orientieren, ist entscheidend.

2. Verantwortlichkeiten klären: Klärt, wie das gemeinsame Ziel erreicht werden kann und welche Rolle Marketing und Vertrieb dabei jeweils spielen. Definiert klar, wer für welche Aufgaben zuständig ist, z.B. welche Informationen über Gäste erfasst werden und von wem, was qualifizierte Leads auszeichnet und wann Ergebnisse überprüft werden.

3. Kommunikationskanäle definieren: Eine erfolgreiche Zusammenarbeit erfordert regelmäßigen Austausch. Legt fest, wie oft sich die Teams treffen sollen (z.B. wöchentlich) und über welche Kanäle und Tools die Kommunikation stattfinden soll. Benennt konkrete Ansprechpartner für bestimmte Themen und Fragen.

4. Informationen zentral verwalten: Teilt Informationen zwischen Marketing und Vertrieb, z.B. Kontaktdaten, demografische Daten, Kaufhistorie und Feedback der Gäste. Eine zentrale Ablage, z.B. eine Cloud, erleichtert den Zugriff auf diese Informationen für beide Teams.

5. KPIs tracken: Haltet regelmäßig fest, welche Ergebnisse Marketing und Vertrieb zusammen erzielen. Achtet dabei auf Kennzahlen wie die Zahl der generierten Leads, den Anteil der gewonnenen Gäste, den Umsatz und die Dauer von der Lead-Generierung bis zum Kauf.

Smarketing in der Hotellerie

In der Hotellerie kann Smarketing besonders wertvoll sein, um die Gästebindung zu stärken und die Auslastung zu maximieren:

  • Gemeinsame Kampagnen: Vertrieb und Marketing können zusammenarbeiten, um gezielte Werbekampagnen zu entwickeln, die sowohl neue Gäste anziehen als auch bestehende Gäste zur Wiederkehr motivieren.
  • Personalisierte Kommunikation: Durch die gemeinsame Nutzung von Gästedaten können personalisierte Angebote und Kommunikationsstrategien entwickelt werden.
  • Optimierung des Buchungsprozesses: Marketing generiert qualifizierte Leads durch gezielte Online-Kampagnen, die vom Vertrieb in konkrete Buchungen umgewandelt werden.
  • Feedback-Schleifen: Der Vertrieb kann direktes Feedback von Gästen an das Marketing weitergeben, um zukünftige Kampagnen zu verbessern.

Fazit und Empfehlungen

Smarketing ist ein effektiver Ansatz, um die Zusammenarbeit zwischen Vertriebs- und Marketingteams zu verbessern und dadurch bessere Geschäftsergebnisse zu erzielen. Die Integration von Smarketing erfordert jedoch eine sorgfältige Planung und Umsetzung sowie eine offene Kommunikation und Zusammenarbeit.

Empfehlungen:

  1. Setzt klare, gemeinsame Ziele: Definiert KPIs, die sowohl für Vertrieb als auch Marketing relevant sind.
  2. Fördert die Zusammenarbeit: Schafft regelmäßige Austauschmöglichkeiten und integriert gemeinsame Tools.
  3. Nutzt Technologie: Implementiert CRM-Systeme und Marketing-Automatisierungstools, um die Effizienz zu steigern.
  4. Hört auf euer Team: Nehmt Feedback ernst und passt eure Strategien entsprechend an.
  5. Kontinuierliche Verbesserung: Überprüft regelmäßig eure Prozesse und passt sie an, um kontinuierlich besser zu werden.

Durch eine strategische Implementierung und die kontinuierliche Optimierung von Smarketing könnt ihr eure Gästeansprache verbessern, die Zufriedenheit der Gäste erhöhen und letztlich den Umsatz steigern.

Wichtigkeit der Glaubwürdigkeit: Heutzutage ist es entscheidend, über alle Kommunikationskanäle hinweg glaubwürdig zu sein. Authentische und personalisierte Kommunikation ist der Schlüssel, um das Vertrauen der Gäste zu gewinnen und langfristige Beziehungen aufzubauen.

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