Wertschöpfung als Schlüssel zur nachhaltigen Planung

Die wirtschaftliche Bedeutung von Hotels für ihre Region

Die Hotellerie ist weit mehr als nur eine Branche, die Übernachtungen und Verpflegung bietet. Sie ist ein zentraler Wirtschaftsmotor, der Arbeitsplätze schafft, regionale Wirtschaftskreisläufe fördert und zur Infrastrukturentwicklung beiträgt. Wertschöpfungsanalysen helfen dabei, diese wirtschaftlichen Effekte messbar zu machen und zu verdeutlichen. Als anschauliches Beispiel dient eine Wertschöpfungsstudie der Prodinger Tourismusberatung, die am Modell eines Musterhotels im Salzburger Land durchgeführt wurde. Diese zeigt auf, wie ein Hotelbetrieb zur regionalen und lokalen Wirtschaft beiträgt.

 

 

 

Direkte und indirekte Wertschöpfung – ein Kreislauf von Wohlstand

Die Wertschöpfung durch Hotels lässt sich in direkte und indirekte Effekte unterteilen. Direkte Effekte umfassen Umsätze aus Übernachtungen, Gastronomie und Zusatzleistungen. Das untersuchte Musterhotel generierte beispielsweise einen Netto-Jahresumsatz von 6,2 Millionen Euro und beschäftigte durchschnittlich 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese Umsätze schaffen nicht nur Einnahmen für den Betrieb selbst, sondern auch für Gemeinden und Tourismusverbände. Im betrachteten Beispiel flossen 190.000 Euro an Gebühren und Steuern in die lokale Verwaltung.

Indirekte Wertschöpfung wiederum entsteht durch die Ausgaben der Hotelgäste. Im Sommer gibt ein Gast des gehobenen Segments bspw. durchschnittlich 135 Euro täglich aus (ohne Unterkunft), im Winter sogar 165 Euro. Diese Ausgaben kommen lokalen Geschäften, Gastronomiebetrieben und Freizeiteinrichtungen zugute und schaffen einen sogenannten Multiplikatoreffekt. Im Fall des Musterhotels generierten die Gästeausgaben eine regionale Netto-Wertschöpfung von 1,7 Millionen Euro, oder knapp 56 Euro pro Nächtigung.

Langfristige Effekte durch Investitionen und regionale Bindung

Zusätzlich zur laufenden Wertschöpfung tragen Hotels durch Investitionen und ihre Rolle als Arbeitgeber zur langfristigen Stabilität ihrer Region bei. Im untersuchten Betrieb wurden jährlich durchschnittlich 170.000 Euro in lokale Projekte investiert, sei es in Renovierungen, Wellnessbereiche oder gastronomische Einrichtungen. Dabei flossen rund 80 % der eingesetzten Mittel an regionale Unternehmen.

Auch die Lebenshaltungskosten der Mitarbeiter wirken sich positiv auf die regionale Wirtschaft aus. Im betrachteten Betrieb wohnten 26 von 35 Mitarbeitenden in der Region und trugen mit jährlichen Lebenshaltungskosten von 58.000 Euro direkt zur lokalen Kaufkraft bei. Zudem unterstützte das Hotel regelmäßig regionale Vereine und Organisationen mit Spenden.

Ein oft unterschätzter Effekt ist die Imagebildung und die Stärkung der Attraktivität einer Region. Hotels, die hochwertige lokale Produkte verwenden und ihre Gäste auf Angebote in der Umgebung hinweisen, stärken den gesamten touristischen Wertschöpfungskreislauf.

Fazit: Wertschöpfungsanalysen als strategisches Werkzeug

Die Ergebnisse einer Wertschöpfungsstudie verdeutlichen, dass Hotels nicht nur für die touristische Infrastruktur, sondern auch für die wirtschaftliche und soziale Stabilität ihrer Region essenziell sind. Diese Analysen bieten ein wertvolles Werkzeug, um Stakeholdern wie Gemeinden, Investoren und der Öffentlichkeit die Bedeutung der Hotellerie zu verdeutlichen.

Wertschöpfung als Schlüssel zur nachhaltigen Planung

Für familiengeführte Hotels in Österreich, insbesondere in dezentralen Lagen, eröffnen solche Analysen neue Perspektiven. Sie zeigen auf, wo Optimierungspotenziale liegen und wie strategische Investitionen langfristig nicht nur den Betrieb, sondern die gesamte Region stärken können.

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